Diversity beim ESC

ESC-Geschichte
Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen wird beim Eurovision Song Contest gross geschrieben. Das Spiel mit den Geschlechterrollen fand schon in den Achtzigern seinen Anfang.

1986 – Norwegen

Ketil Stokkan

Bereits im Jahr 1986 feierten Dragqueens Premiere beim ESC. Ketil Stokkan reiste mit der Drag-Truppe Great Garlic Girls zum Songcontest. Diese fungierten als Background-Tänzerinnen bei seinem Song «Romeo». Europa war dafür aber noch nicht parat: 12. Platz für Norwegen.

1998 – Israel

Dana international

Für grosses Aufsehen sorgte im Jahr 1998 eine Künstlerin, die schon als Junge davon träumte, ihr Heimatland beim Eurovision zu vertreten: Dana International. Israel war das erste Land, dass eine transsexuelle Teilnehmerin zum Eurovision entsendete. Dieser Mut wurde mit Punkten aus fast allen Ländern belohnt und «Diva» siegte.

2002 – Slowenien

Sestre

Im Jahr 2002 sangen Sestre für Slowenien «Samo lubezen». Die drei Männer in Frauenkleidern landeten mit Platz 14 im Mittelfeld. Sestres Teilnahme sorgte im Vorfeld für eine Debatte im slowenischen Parlament. LGBT-Aktivisten mit Regenbogenfahnen unterstützten das Trio an Protestmärschen durch Ljubljana.

2007 – Dänemark

DQ

Gleich zwei Dragqueens standen im Jahr 2007 am Start: Während sich DQ aus Dänemark mit dem Lied «Drama Queen» nicht fürs Finale qualifizieren konnte …

2007 – Ukraine

Verka Serduchka

… sorgte Verka Serduchka mit ihrem Song «Dancing Lasha Tumbai» nicht nur für Aufsehen, sondern auch für einen Punkteregen. Die singende Discokugel bescherte der Ukraine das zweitbeste Resultat – eine Silbermedaille.

2011 – Israel

Dana International

13 Jahre später versuchte Dana International ihr Comeback beim Eurovision Song Contest. Doch ihr Titel «Ding Dong» landete im 2. Halbfinal auf dem 15. Platz und schaffte es damit nicht ins Finale.

2014 – Österreich

Conchita Wurst

Im Jahr 2014 stellte eine Frau mit Bart die ESC-Welt total auf den Kopf. Mit dem viertbesten Resultat aller Zeiten und Punkten aus fast allen Ländern holte Conchita Wurst mit «Rise Like A Phoenix» überraschend den Sieg für Österreich.

2019 – Frankreich

Bilal Hasani

Die LGBTI-Ikone Bilal Hassani ist genderfluid und kämpft mit einer faszinierenden Persönlichkeit für mehr Anerkennung. Sein Auftritt am ESC 2019 mit dem Chanson «Roi» berührte zwar, doch die etwas dünne Darbietung reichte nur für eine Platzierung im Mittelfeld (16. Platz).

Erklärung

Eine Dragqueen ist ein Mann, der in künstlerischer oder humoristischer Praktizierung von Travestie durch Aussehen und Verhalten eine Frau darstellt. Eine transsexuelle Person hat den Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden. Beim «fliessenden Geschlecht» (gender fluid) ändert sich das Geschlecht manchmal, sehr oft oder auch sehr selten.

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